Bewegendes und Ermutigendes
Es gibt einen Ausweg!
Ich bin 34 Jahre alt. Als einziger Sohn wuchs ich in einer gut gestellten Familie auf. (Mein Vater ist Berufssoldat und meine Mutter Ärztin.) Nie lernte ich irgend eine Not kennen. Von Gott war bei uns wie in den meisten Familien jener Zeit nie die Rede. Als ich volljährig wurde, begann ich zu arbeiten. Meine Eltern hatten sich getrennt, und ich lebte bei meiner Mutter.
Ich heiratete, und ein Jahr später ließen wir uns wieder scheiden. Das Wichtigste im Leben war für mich das Geld. Ich begann zu stehlen, fing mit Drogen und Alkohol an und hatte immer wieder andere Frauen. Diese Lebensweise, wie sollte es auch anders sein, brachte mich ins Gefängnis. 1992 bekam ich zweieinhalb Jahre Haft.
Im Gefängnis versuchte ich einige Male, die Bibel zu lesen, zog aber keine Konsequenzen. Als ich im Dezember 1994 entlassen wurde, war ich noch immer nicht vernünftig geworden. Das Einzige, womit ich aufhörte, war das Stehlen. Ansonsten lebte ich wie zuvor. Inzwischen war ich schon zum zweiten Mal verheiratet und hatte zwei Töchter. Gott hat mir eine wunderbare Familie geschenkt. Er allein weiß, wie viele Tränen meine Frau und meine Mutter um mich geweint haben – so viele Sorgen habe ich ihnen gemacht.
Dann kam der Oktober 1997. Mein bester Freund (der mit mir gesessen hatte und zwei Jahre nach mir aus dem Gefängnis kam) fand nach seiner Entlassung zum Glauben an Gott. Ich erfuhr das von seiner Frau, wollte es aber nicht glauben. Ich steckte damals in einer Sackgasse, wie ein in die Ecke gedrängtes Tier. Unsere Lebensverhältnisse waren ärmlich, denn ich hatte keine Arbeit, und meine Frau befand sich im Mutterschutz. Ich dachte daran, mir das Leben zu nehmen. Zwar hatte ich schon viel von dem einzig wahren Ausweg gehört, aber ich konnte nicht daran glauben.
Eines Tages besuchte mich nach langer Zeit wieder mein Freund. Ich war gerade betrunken, und meine Frau weinte. Was er sagte, war sehr wenig, nur diese Worte: „Du kennst doch den Ausweg. Sieh mich an!“ Und er hatte Recht: Ich wurde schlagartig wieder nüchtern. Es bedurfte nicht vieler Worte, denn es war einfach offensichtlich, wie sehr sich die Familie unserer Freunde verändert hatte. Wenn ich sie anschaute, sah ich strahlende Gesichter. Das war der Tag, an dem ich aufhörte, zu rauchen und zu trinken. Und dann ließ es mir keine Ruhe mehr. Ich hatte zwar keine Bibel, aber andere Literatur interessierte mich nicht mehr. Zuerst schämte ich mich, meinen Freund anzusprechen. Jetzt weiß ich, dass damals ein Kampf um meine Seele stattfand. Ein paar Tage später fragte ich ihn dann doch verlegen nach einem Neuen Testament. Er gab es mir sehr gern und lud mich in seine Gemeinde ein. Daraufhin begannen meine Frau und ich, die Gottesdienste zu besuchen. Im Januar 1998 bekehrte ich mich und nahm unseren Herrn Jesus Christus als meinen persönlichen Retter in mein Leben auf. Eine Woche später bekehrte sich auch meine Frau. Im Juli 1998 ließen meine Frau und ich uns zusammen mit meinem Freund und seiner Frau taufen. Eine neue und schöne Welt tat sich vor mir auf. Ich habe eine sehr glückliche Familie. Ich bedaure nur eins: dass dies alles nicht schon viel früher geschehen ist. Jesus hat mein Leben so wunderbar verändert. Auch wenn sich in materieller Hinsicht nichts geändert hat, erhielt mein Leben für mich doch einen echten Sinn. Unser Familienleben ist wieder gut geworden. Unsere älteste Tochter ist elf Jahre alt. Sie besucht den Kindergottesdienst und erhält in einer zur Gemeinde gehörigen Schule Musikunterricht. Unsere Jüngste ist drei Jahre alt. Sie läuft durch die Wohnung und singt in ihrer Kindersprache christliche Lieder. Ich hätte es mir nie träumen lassen, dass ich so glücklich werden kann und dass in unserer Familie eine solche Einmütigkeit möglich ist. Wir haben ein gemeinsames Ziel: unseren Herrn zu loben und zu seiner Ehre zu leben. Dass meine Frau und ich schon am Morgen schlechte Laune haben, kommt bei uns jetzt nicht mehr vor.
Jewgenij PINTSCHUK, aus dem Buch "Wenn Gott das Herz berührt"